Schulgottesdienste

Schulanfangs-Wortgottesdienst

1. Lied: "Es gibt ein Wort" (Lob 123A) 2 Strophen

2. Begrüßung

3. Einleitung

(Am Tisch: Kreuz, Tagebuch, Kerzen, Blumenvase, Wecker)

"Lass die kleinen Dinge, nimm dir Zeit", so haben wir im ersten Lied gesungen und um Zeit geht es in diesem Wortgottesdienst. Einige von euch schreiben alles, was so am Tag wichtig war, was sie erlebt haben, was sie mit ihrer Zeit angefangen haben, in ein Tagebuch. So ein Tagebuch begleitet uns in diesem Schuljahr bei all unseren gemeinsamen Gottesdiensten. Es trägt den Titel: Zeit ist Leben!
Heute können wir die erste Seite aufschlagen:
Schulanfangs-Wortgottesdienst mit dem Thema:
"Alles hat seine Zeit - Schulzeit - Zeit ist Leben!"
Alles hat seine Zeit: Zeit zum Toben - Zeit zum Ruhigsein, Zeit zum Lachen - Zeit zum Weinen, Zeit zum Spielen - Zeit zum Träumen, Alles hat seine Zeit: Zeit zum Lernen - Zeit zum Ausruhen, Zeit zum Streiten - Zeit, sich zu vertragen, Zeit zum Erzählen - Zeit zum Zuhören. Alles hat seine Zeit.
Ob ich Zeit habe oder keine Zeit habe, liegt an der Art und Weise, wie ich lebe. Es kommt darauf an, wofür ich mich in meinem Leben entscheide. Das Bild von Salvador Dali zeigt, wie uns die Zeit in unseren Händen zerrinnt, wie sie weg schmilzt und immer weniger wird.
Zeit lässt sich aber auch gewinnen, wenn ich mein Leben manchmal wie mit einer Zeitlupe betrachte. Bewusstes Leben schenkt Zeit - das rechte Wort im rechten Augenblick - der Händedruck - das Geschenk - der Dank - das Gebet.
In einer kurzen Besinnung möchten wir nachdenken, wie es mit unserer Zeit wirklich bestellt ist und bitten um eine sinnerfüllte Zeit in diesem neuen Schuljahr.

4. Bußgedanken

Schüler/in 1:
aufstehen - anziehen - frühstücken -Zähne putzen - zur Schule gehen - lernen nach Stundenplan - Pause - Hausaufgaben machen - fernsehen - Zähne putzen - ausziehen - schlafen gehen - wieder ein Tag geschafft!
Schüler/in 2:
Viele können mit der Zeit nichts anfangen und schlagen sogar ihre Zeit tot oder vertreiben sie mit sinnlosen Aktivitäten!
(Wecker läutet)
Schüler/in 1:
Herr, schenke uns in diesem Schuljahr viel Zeit für Gespräche, damit eine gute Gemeinschaft entsteht, wo jeder und jede sich angenommen und ernst genommen fühlen kann!
(Klammert Schild "Zeit - Vertreib" seitlich ans Tagebuch)
Liedruf: "Herr, erbarme dich unserer Zeit" (Lob 184)
Schüler/in 1:
aufstehen - anziehen - frühstücken - Zähne putzen - zur Schule gehen - lernen nach Stundenplan - Pause - Hausaufgaben machen - fernsehen - Zähne putzen - ausziehen - schlafen gehen - wieder ein Tag geschafft!
Schüler/in 2:
Viele erkennen nicht, dass viele Zeit-Diebe in der heutigen Zeit unterwegs sind, die uns viel von unserer kostbaren Zeit stehlen und wodurch wir sogar unter Zeitdruck geraten!
(Wecker läutet)
Schüler/in 1:
Herr, schenke uns in diesem Schuljahr viel Zeit für Freunde und gute Beziehungen untereinander, damit wir auch mit mehr Freude und Spaß das Lernen genießen können!
(Klammert das Schild "Zeit - Druck" seitlich ans Tagebuch)
Liedruf: "Christus erbarme dich unsrer Zeit"
Schüler/in 1:
aufstehen - anziehen - frühstücken - Zähne putzen - zur Schule gehen - lernen nach Stundenplan - Pause - Hausaufgaben machen - fernsehen - Zähne putzen - ausziehen - schlafen gehen - wieder ein Tag geschafft!
Schüler/in 2:
Viele können die Zeichen der heutigen Zeit nicht erkennen. Doch, ein Blick auf unsere innere Uhr sagt uns: Es ist schon fünf vor Zwölf!
(Wecker läutet)
Schüler/in 1:
Herr, schenke uns in diesem Schuljahr viel Zeit für ein friedliches Zusammenleben in unseren Klassen, schenke uns auch Zeit für notwendige Versöhnungen!
(Klammert das Schild "5 vor 12" seitlich ans Tagebuch)
Liedruf: "Herr, erbarme dich unserer Zeit"
Priester:
Gott, du bist der Maßstab unseres Lebens. Du schenkst uns die Zeit zur Freude, die Zeit der Tränen. Du schenkst uns die Zeit zum Tanzen und die Zeit des Traurigseins.
Lass uns leben nach deinem Willen. Lass uns die Zeit leben, die du uns schenkst. Hilf, dass wir unsere Zeit nicht totschlagen, nicht verträumen, nicht verspielen, sondern das Richtige aus Liebe versuchen. Amen.
(Klammert das Schild "Zeit-Geschenk" oben ans Tagebuch)

5. Lied: "Gehet nicht auf in den Sorgen ..." (Lob 134) 1.Strophe

6.Überleitung

Jeder von uns hat viel Zeit zur Verfügung und jeder ist für seine Zeit selbst verantwortlich. Ein kleiner Auszug aus dem Buch "Momo" von Michael Ende erzählt davon, dass wir die Zeit mit unserem Herzen wahrnehmen müssen, um sie sinnvoll für unser Leben zu nützen und vor den Zeit-Dieben zu schützen.

7. Geschichte: Momo (Auszug)

Momo und Meister Hora gingen durch einen großen Saal mit lauter unterschiedlichsten Uhren - Taschenuhren, Wecker, Sanduhren, Spieluhren, Kuckucksuhren und andere Wanduhren, Standuhren - und Momo war damit beschäftigt, Rätsel zu lösen.
"Sag mal", fragte sie schließlich, "was ist denn Zeit eigentlich?"
Meister Hora sagte: "Hier aus dem Nirgend-Haus in der Nirgend-Gasse kommt die Zeit aller Menschen."
Momo blickte ihn ehrfürchtig an. "Oh", sagte sie leise, "machst du sie selbst?" Meister Hora lächelte wieder: "Nein, mein Kind, ich bin nur der Verwalter. Meine Pflicht ist es, jedem Menschen die Zeit zuzuteilen, die ihm bestimmt ist." "Könntest du es dann nicht ganz einfach so einrichten", fragte Momo, "dass die Zeit-Diebe den Menschen keine Zeit mehr stehlen können?" "Nein, das kann ich nicht", antwortete Meister Hora, "denn was die Menschen mit ihrer Zeit machen, darüber müssen sie selbst bestimmen. Sie müssen sie auch selbst verteidigen. Ich kann sie ihnen nur zuteilen."
Momo blickte sich im Saal um, dann fragte sie: "Hast du dazu die vielen Uhren? Für jeden Menschen eine, ja?" "Nein, Momo", erwiderte Meister Hora, "diese Uhren sind nur eine Liebhaberei von mir. Sie sind nur höchst unvollkommene Nachbildungen von etwas, das jeder Mensch in seiner Brust hat. Denn so wie ihr Augen habt, um das Licht zu sehen, und Ohren, um Klänge zu hören, so habt ihr ein Herz, um damit die Zeit wahrzunehmen. Und alle Zeit, die nicht mit dem Herzen wahrgenommen wird, ist so verloren, wie die Farben des Regenbogens für einen Blinden oder das Lied eines Vogels für einen Tauben. Aber es gibt leider blinde und taube Herzen, die nichts wahrnehmen, obwohl sie schlagen."

8. Lied: "Eines Tages kam einer" (Lob 105) 1. - 4. Strophe

9. Überleitung

Eines Tages kam einer, der hatte eine Wärme in seinen Worten. In der folgenden Bibelstelle hören wir, dass wir uns um nichts sorgen müssen, es wird uns alles geschenkt, wenn wir ja sagen zum Angebot Gottes, dass wir unser Leben - unsere Zeit - in Liebe und Gerechtigkeit sinnvoll miteinander gestalten.

10. Bibelstelle: Mt6,25-35

Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung? Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern? Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen. Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr alles braucht. Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.
Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage.

11. kurze Predigt

12. Überleitung

Bei den Fürbitten wollen wir jetzt bitten, dass auch die Zeit in der Schule in diesem neuen Schuljahr zu einer Zeit des Lebens wird. Die Blumen, die in die Uhr-Vase gesteckt werden, sollen ein Symbol sein für "Zeitgeschenke", die wir in diesem neuen Schuljahr uns gegenseitig - Schüler/innen und Lehrer/innen - schenken wollen!

13. Fürbitten

Liedruf: "Meine Zeit steht in deinen Händen" (Lob 323c) Refrain

 

Als Fürbitten wurde das Gedicht "ich wünsch dir Zeit" von Elli Michler verwendet.


Elli Michler
Dir zugedacht. Wunschgedichte.
Don Bosco Verlag München
ISBN 978-3-7698-0625-0

 

14. Vater unser - gesungen

15. Text zum Segen

Ich wünsche euch Augen, die die kleinen Dinge des Alltags wahrnehmen und ins rechte Licht rücken.
Ich wünsche euch Ohren, die die Schwingungen und Übertöne im Gespräch mit anderen aufnehmen.
Ich wünsche euch Hände, die nicht lange überlegen, ob sie helfen und gut sein sollen.
Ich wünsche euch zur rechten Zeit das richtige Wort.
Ich wünsche euch ein liebendes Herz, von dem ihr euch leiten lässt, damit überall, wo ihr seid, der Friede einzieht.
Ich wünsche euch Freude, Liebe, Glück, Zuversicht, Gelassenheit, Demut.
Ich wünsche euch Güte - Eigenschaften, die euch das werden lassen, was in euch angelegt ist, jeden Tag ein wenig mehr, denn Wachstum braucht Frieden.
Ich wünsche euch genügend Erholung und ausreichend Schlaf, Lernen, das Freude macht, Menschen, die euch mögen und bejahen und euch Mut machen; aber auch Menschen, die euch bestätigen, die euch anregen, die euch Vorbild sein können, die euch weiterhelfen, wenn ihr traurig seid und müde und erschöpft.
Ich wünsche euch in diesem Schuljahr viel Zeit zum Leben!

16. Segen

17. Danke

18. Schlusslied: "Dass du mich einstimmen lässt" (Lob 59A)  1., 4. u. 5. Strophe


 

Adventkranzweihe

1. Begrüßung

2. Hinführung:

Im Tagebuch wird eine neue Seite aufgeschlagen. Wir sind hier, um unsere Adventkränze weihen zu lassen. Der Adventkranz mit seinen vier Kerzen soll uns in der Zeit des Wartens bis Weihnachten ein wenig in den Klassen zum Nachdenken anregen.
"I have a dream" - "Ich habe einen Traum". Diese Worte waren der Höhepunkt der Reden von Martin Luther King - einem Bürgerrechtskämpfer in den USA, der sich für die Rechte der Schwarzen einsetzte. Träume - das sind Wünsche, die wir in uns tragen, das sind Ziele, die wir uns stecken. Träume - das sind noch ungetane Taten von mir und von anderen.
Wir träumen vom Licht, das wir zum Leben brauchen, von Liebe. In der Adventszeit zünden wir die Kerzen am Adventkranz an, damit es heller wird in uns und um uns, damit auch wir Weihnachten als Fest des Lichtes, als Fest der Liebe feiern können. So möchte auch ich jetzt Kerzen anzünden.
Im folgenden Lied: "Du bist das Licht der Welt" singen wir, dass Jesus uns als Licht der Welt, als Vorbild zur Verfügung steht.

3. Lied: "Du bist das Licht der Welt" (1. u. 2. Str.)

4. Aktion

Diese Laterne wird uns bis Weihnachten im Religionsunterricht begleiten auf dem Weg zu mehr Frieden in uns und untereinander. Damit Frieden gelingen kann ist folgendes wichtig: Gerechtigkeit - Toleranz - Versöhnung und Verantwortung. Dazu hören wir jetzt einige Texte von der 1d.
1. Schüler/in:
Dieses Licht heißt - Gerechtigkeit.
Es brennt, wo Menschen sich gegenseitig das Recht zugestehen, so behandelt und angenommen zu werden, dass sie sich frei entfalten können. Dieses Licht leuchtet auch, wenn Kinder und Jugendliche ihre Grundrechte verwirklicht finden.
Gegensprecher/in:
Wie kann dieses Licht brennen? Behält nicht überall der Stärkere recht? Lest ihr denn keine Zeitung? Schaut ihr euch nicht "Zeit im Bild" an? Viele Menschen sind auf der Flucht und viele Menschen, besonders auch Kinder sterben vor Hunger? Kinder und Jugendliche werden missbraucht und entrechtet! Viele Menschen werden unschuldig verurteilt und hingerichtet!
Gerechtigkeit gibt es nicht - lösch aus dein Licht!
2. Schüler/in:
Dieses Licht heißt - Toleranz.
Vielfalt bringt Farbe ins Leben. Dieses Licht brennt, wo verschiedenste Menschen beieinander Nähe suchen und Geborgenheit finden, wo sie ohne Hintergedanken miteinander leben, wo einer dem anderen Raum zum Leben gibt. Dieses Licht will bezeugen, dass es hinüber zum Mitmenschen eine Brücke gibt, die all das Fremde überwindet.
Gegensprecher/in:
Halt! Es ist ganz anders! Wo ist die Brücke zum Menschen anderer Sprache und Hautfarbe? Ich spüre oft Feindseligkeit und Intoleranz. Ich sehe Misstrauen zwischen Schülern und Lehrern, zwischen jung und alt, zwischen Familien und zwischen Völkern. Ich spüre kränkende Worte, böse Gedanken, giftige Empfindungen.
Toleranz gibt es nicht - lösch aus dein Licht!
3. Schüler/in:
Dieses Licht heißt - Versöhnung.
Dieses Licht brennt, wenn sich die Menschen nach einem Streit wieder die Hände zur Versöhnung reichen. Wenn die Helligkeit der Sehnsucht nach Verzeihung die Finsternis der Rache durchdringt und Worte des Neubeginns wieder ein Miteinander zulassen, dann kommt dieses Licht zu neuer Stärke.
Gegensprecher/in:
Wo findet Versöhnung statt? Jede zweite Ehe wird geschieden, Kinder und Jugendliche werden zu Scheidungskindern! Viele Konflikte werden mit Gewalt gelöst, sodass eine Versöhnung unmöglich wird? Aus Rache werden viele Kriege geführt! Durch Ohnmacht entsteht eine Sprachlosigkeit, die jeglichen Neuanfang verhindert!
Versöhnung gibt es nicht - lösch aus dein Licht!
4. Schüler/in:
Dieses Licht heißt - Verantwortung. Es brennt überall dort, wo Menschen sich verantwortlich fühlen für die Schöpfung, wo sich Menschen einsetzen für alte Menschen, Arme, Kranke und Notleidende. Dieses Licht flackert auf, wenn Erwachsene sich für Kinder und Jugendliche einsetzen, damit diese wachsen können und den Sinn des Lebens erahnen. Diese Flamme bekommt Nahrung durch Vorbilder im öffentlichen Leben, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Gegensprecher/in:
Unsere Umwelt ist verschmutzt und unsere Luft verpestet! Auf den Straßen der Großstädte leben Obdachlose, für die niemand verantwortlich ist! Viele Menschen spielen ihre Macht aus und vergessen, dass sie durch ihr Handeln andere unter Druck setzen! Kinder und Jugendliche werden alleingelassen!
Verantwortung gibt es nicht - lösch aus dein Licht!
5. Schüler/in:
Das ist das letzte Licht. Es heißt - Hoffnung auf Frieden
Das darf niemals auslöschen, weil wir Menschen immer hoffen, dass einmal das Vertrauen siegen wird, dass Gewalt und Angst aufhören und Freude einzieht, dass das Misstrauen nicht das letzte Wort hat. Das Licht brennt, weil doch irgendwann einmal der Stacheldraht um die Herzen aufgerissen werden muss, damit irgendwann das Lachen und die Freude  wieder aufersteht. Das Licht brennt, weil Menschen immer noch hoffen, dass alles gut wird.
Gegensprecher/in:
Das sagst du so einfach. Schau dein Licht an, wie klein es ist und wie schwach. Was kann das kleine Licht ausrichten gegen all diese Dunkelheit?
5. Schüler/in:
Es darf nicht auslöschen. Ich werde es verteidigen gegen die Dunkelheit. Helft alle mit, das Licht der Hoffnung auf Frieden zu retten! Helft alle mit! Alle!
(Stellt Kerze in die Laterne)

5. Lied "Du bist das Licht der Welt" (3. Str.)

6. Bibelstelle (Johannes)

Jesus sagte: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben. Das Licht kam in die Welt, aber die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

7. Adventkranzweihe

Lasset uns beten:
Gott du hast deinen Sohn als Licht in die Welt gesandt. Segne diese Kränze und Kerzen. Sie mögen uns in den Tagen des Advents an Jesus Christus erinnern, der jeden Menschen erleuchten will. Wie wir jede Woche ein neues Licht an diesem Kranz entzünden, so lass uns in der Liebe Christi wachsen. Mache uns bereit für die Feier seiner Geburt und lass uns einmal seine Herrlichkeit voll Gnade und Wahrheit schauen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
(Besprengen der Kränze und Kerzen)

8. Lied: "Wir sagen euch an" (1. Strophe)

9. Text:

"Friedensgebet" Herr, lass mich wie diese Kerze sein, für alle, die im Dunkeln sind ohne Hoffnung, ohne Zukunft, ohne Glück und ohne Sinn.
Herr, lass mich wie diese Kerze sein, und Geborgenheit schenken für alle, die heimatlos sind, ohne einen lieben Menschen, ohne Vertrauen, ohne Wärme und ohne Frieden.
Herr, lass mich brennen, wie eine Kerze für alle, die aufgezehrt sind, ohne Freude, ohne Beachtung, ohne Dank, ohne geleuchtet und gewärmt zu haben.
Herr, ich bitte dich: Entzünde mich und lass mich Kerze sein und brennen!

10. Lied: "Kum ba yah"


Vorweihnachtlicher-Wortgottesdienst

1. Eingangslied: Dass du mich einstimmen lässt  1. + 3. Strophe

2. Begrüßung

3. Hinführung zum Thema: Advent als Abenteuer!

"Als die Zeit erfüllt war ...."
Symbole: Tagebuch, Werbespots und Sterne

Was hat Advent mit "ADVENTure", mit Abenteuer zu tun? Diese beiden Wörter klingen gleich und beide stammen vom lateinischen Wort "advenire = ankommen" ab. Advent kann zu einem Abenteuer werden, für die, die sich auf diese Zeit einlassen.
In ein Abenteuer gehe ich voller Erwartung. Mein Herz ist offen. Ich bin gespannt und aufgeregt, bereit, Neues zu wagen. Ich werfe mich hinein in meine Sehnsucht nach Lebendigkeit. Ich will spüren, was möglich ist. Eine ganz andere Erfahrung machen. Der Alltagstrott, Pflichten und Zwänge bleiben hinter mir. Ich trete heraus aus alten Gewohnheiten und öffne mich für etwas Verheißungsvolles. Dazu gehört auch das Risiko, sich verändern und verwandeln zu lassen. Manchmal kann man nicht mehr einfach so zurück in die alte Haut. Dann lässt sich der lebendige Geist nicht wieder in die Flasche sperren.
Dort wo ein Mensch Advent, die Ankunft Jesu, im eigenen Leben erfährt, da beginnt ein wirkliches Abenteuer. Gott will bei uns ankommen, er will bei uns landen! Das kann wirklich ein Abenteuer werden - kein spektakuläres vielleicht und kein lautes und medienwirksames Abenteuer zum Vorzeigen.

4. Überleitung

Jetzt oder nie! Jetzt anrufen, zögern Sie nicht, bestellen oder kaufen Sie jetzt! Werbung drängt sich auf, droht, warnt und schwätzt auf - lässt keine Wahl! Einige Werbespots sollen uns jetzt ein wenig einstimmen uns zu besinnen, anzuhalten und nachzudenken - will ich das alles? Bringt der Konsumrausch mir eine erfüllte Zeit - ein Abenteuer, ein besonderes Erlebnis?

5. Besinnung

(Es wird jeweils nach jedem Text ein Stern auf den Werbespot im Tagebuch geklebt - gleiche Nummer. Der Werbespot wird auf Overhead gezeigt.)
Schüler/in 1:Abenteuer des "Coolseins" . Weg mit den herkömmlichen Weihnachtsbräuchen, weg mit dem Christbaum und den Weihnachtsliedern. Ich will etwas erleben, zu Weihnachten mal eine richtige Überraschung - möglich durch die Telekom Austria!Abenteuer der Tiefe. Weihnachten als erfüllte Zeit braucht Stille, braucht Zeichen der Bereitschaft und Zusammengehörigkeit, braucht dich und mich, damit Jesus ankommen und Mensch werden kann.
Liedruf: Wir sagen euch an (1. Str.)
Schüler/in 2:
Abenteuer des Egoismus. Den Anderen ausnutzen - wenn, dann richtig, sonst gibt es ein böses Erwachen - laut Sparkassen-Pensionsvorsorge. Alte Menschen haben viel Geld - leider nicht auf Dauer.
Abenteuer der Nächstenliebe. Weihnachten als erfüllte Zeit braucht Menschen mit Herzen für andere, Menschen, die sich sorgen für Arme, Kranke, Behinderte und Notleidende ohne sich selbst zu bereichern.
Liedruf:  Wir sagen euch an (2. Str.)
Schüler/in 3:
Abenteuer um "in" zu sein. Weniger Begegnungen, mehr Kontakte über das Handy; weniger Gespräche mehr sinnloses Gequatsche. Freiheit kann sich sehen lassen - laut Nokia - und man ist "in"!
Abenteuer der Menschlichkeit. Begegnungen, die Leben bereichern. Begegnungen, die Beziehungen glücken lassen. Der Mensch steht im Mittelpunkt, nicht ein Konsumartikel - Mensch sein als Licht ins Dunkel.
Liedruf: Wir sagen euch an (3. Str.)
Priester:
Gott, unser Leben wird täglich - besonders in der vorweihnachtlichen Zeit - stark beeinflusst von äußeren Reizen und angefüllt durch eine schrille Welt der Werbung, die unsere Gefühle anspricht. All unsere Sinne sind voll von optischen und akustischen Reizen. Es gibt wenig Raum für deine adventliche Botschaft. Ohnmächtig stehen wir der Konsum- und Kaufwelt gegenüber. Für den eigentlichen Sinn des Advents und des bevorstehenden Weihnachtsfestes werden wir langsam taub und blind.
Begleite und leite unser Leben und erinnere uns immer neu an die Botschaft deiner Menschwerdung, damit wir die Ankunft deines Sohnes nicht verpassen. Amen.

6. Lied: Es gibt ein Wort  1. und 2. Strophe

7. Überleitung

Abenteuer berühren uns, Abenteuer hinterlassen unvergessliche Eindrücke. Die folgende Geschichte erzählt uns davon.

8. Geschichte: Das kleine Mädchen und der Clown

Am Tag vor dem Heiligen Abend gab es eine Zirkusvorstellung in einer kleinen Stadt. Als der Clown in die Manege stolperte, war dies das Allerschönste für die Kinder. Dieser Clown brauchte keine Worte, um komisch zu sein. Stumm spielte er den Kindern vor, was sie zu sehen verlangten. Er machte ein Ferkel nach und ein Krokodil und einen Tanzbären. Am komischsten war er, als er einen Hasen nachmachte.
Das war allerdings auch der Moment, in dem der große alte Clown das kleine Mädchen mit der roten Haarschleife entdeckte. Das kleine Mädchen saß zwischen Vater und Mutter in der ersten Reihe. Der Vater neben ihr lachte. Und die Mutter lachte. Nur das kleine Mädchen lachte nicht. Es blieb ganz ernst. Da trat er vor trat vor das kleine Mädchen hin und fragte: "Sag' einmal, gefällt dir die Vorstellung nicht?" Das kleine Mädchen sah ihn starr und ernst an und erwiderte freundlich: "O doch, sie gefällt mir sehr!" "Ja, aber warum lachst du denn nicht wie all die anderen Kinder?" fragte der Clown. "Verzeihen sie bitte", antwortete das kleine Mädchen, ich möchte Sie nicht kränken, aber  ich kann nicht lachen - weil ich Sie nicht sehe, ich bin blind!"
Darauf wurde es in dem Zelt totenstill! Und der alte Clown fragte das Mädchen: "Darf ich dich morgen Abend besuchen, und dann gebe ich dir eine Vorstellung ganz für dich allein. Und du wirst fühlen, was ich dir vorspiele."
Die Eltern waren damit einverstanden, und das Gesicht des kleinen Mädchen strahlte vor Glück.
Am Weihnachtsabend kam der Clown wirklich zu dem kleinen Mädchen, so wie er es versprochen hatte. Dann nahm er Angela bei der Hand und führte sie zu einem Sessel, der vor dem Weihnachtsbaum stand. Die Eltern sahen schweigend zu, wie der alte Clown Angela auf den Sessel setzte und ihre kleinen Hände ergriff und vor ihr niederkniete. "Streich mal über mein Gesicht" sagte er dabei. "Und über den Hals. Und über die Schultern. Und die Arme und Beine. Das ist nämlich das erste: Du musst genau wissen, wie ich aussehe.
Dabei sah der Clown ohne Maske und Kostüm eigentlich gar nicht komisch aus. Das wusste er. "Fertig?" fragte er. "Und nun weißt du, wie ich aussehe?" "Genau", meinte das Mädchen voller Spannung. "Na, dann kann es losgehen", sagte der Clown. "Aber bitte, nimm deine Hände nicht von mir fort. Du musst mich dauernd abtasten, damit du auch alles begreifst, was ich mache." "Jetzt kommt der Tanzbär", sagte der alte Clown. Die dünnen, zarten Fingerchen Angelas wanderten über ihn, während er den Tanzbären machte. Und noch blieb ihr Gesicht ernst.
Aber der Clown ließ sich nicht beirren. Er machte das Krokodil nach. Und danach das Ferkel. Schneller und schneller glitten Angelas Finger über sein Gesicht und seine Schultern hinweg. Es schien, als könnte Angela mit ihren kleinen Händen wirklich sehen wie andere Kinder mit den Augen, denn auf einmal kicherte sie. Der große alte Clown verdoppelte seine Bemühungen. Da konnte Angela wirklich lachen.
"Und jetzt kommt der Hase", sagte der Clown und führte seine Glanznummer vor. Angela lachte lauter, immer lauter.
"Noch einmal" rief sie selig. "Bitte, noch einmal!" Da machte der alte Clown noch einmal den Hasen. Angela bekam nicht genug. Die Eltern sahen einander an. So hatte Angela noch niemals in ihrem Leben gelacht. Sie rief: "Mama! Papa! Jetzt weiß ich, was ein Clown ist. Jetzt weiß ich überhaupt alles! Das ist ganz bestimmt das schönste Weihnachtsfest, was das Christkind mir geschenkt hat!"
Ihre Wangen glühten. Ihre kleinen Finger glitten noch über das Gesicht des alten Mannes, der vor ihr kniete.
Und plötzlich erschrak Angela, den sie hatte bemerkt, dass der große Clown weinte.

9. Zwischenlied: Gib mir Liebe ins Herz 1. Strophe

10. Überleitung

Gib mir Liebe ins Herz, lass mich leuchten - Angela erlebte ein Abenteuer. Wir hören nun das Weihnachtsevangelium - auch ein Abenteuer?

11. Evangelium: Lk2,1-14

In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal. Damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.
So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt, denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr. Der Engel aber sagte zu ihnen: "Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren. Er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt."
Und plötzlich war bei dem Engel ein großes Himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: "Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade."

12. kurze Ansprache

13. Überleitung:

Sich einlassen auf ein Abenteuer bringt Frieden. Die Friedenslaterne im Religionsunterricht befasste sich mit vier Säulen: Gerechtigkeit, Toleranz, Versöhnung und Verantwortung. In den Fürbitten möchten wir jetzt um diese wichtigen Säulen des Friedens bitten.

14. Fürbitten

(Nach jeder Fürbitte wird ein Stern auf die Tagebuchseite geklammert)
1. Schüler/in:
Dieser Stern heißt - Gerechtigkeit.
Viele Menschen sind auf der Flucht und viele Menschen, besonders auch Kinder sterben vor Hunger? Kinder und Jugendliche werden missbraucht und entrechtet! Viele Menschen werden unschuldig verurteilt und hingerichtet!
Herr, wir bitten dich, lass diesen Stern leuchten, wo Menschen sich gegenseitig das Recht zugestehen, so behandelt und angenommen zu werden, dass sie sich frei entfalten können. Dieser Stern soll auch leuchten, wenn Kinder und Jugendliche ihre Grundrechte verwirklicht finden.
Alle: Herr, wir bitten dich, erhöre uns
2. Schüler/in:
Dieser Stern heißt - Toleranz.
Ich spüre oft Feindseligkeit und Intoleranz. Ich sehe Misstrauen zwischen Schülern und Lehrern, zwischen jung und alt, zwischen Familien und zwischen Völkern. Ich spüre kränkende Worte, böse Gedanken, giftige Empfindungen.
Herr, wir bitten dich, bring durch Vielfalt Farbe ins Leben. Dieser Stern soll leuchten, wo verschiedenste Menschen beieinander Nähe suchen und Geborgenheit finden, wo sie ohne Hintergedanken miteinander leben, wo einer dem anderen Raum zum Leben gibt. Dieser Stern soll bezeugen, dass es hinüber zum Mitmenschen eine Brücke gibt, die all das Fremde überwindet.
Alle: Herr, wir bitten dich, erhöre uns
3. Schüler/in:
Dieser Stern heißt - Versöhnung.
Jede zweite Ehe wird geschieden, Kinder und Jugendliche werden zu Scheidungskindern! Viele Konflikte werden mit Gewalt gelöst, sodass eine Versöhnung unmöglich wird! Aus Rache werden viele Kriege geführt! Durch Ohnmacht entsteht eine Sprachlosigkeit, die jeglichen Neuanfang verhindert!
Herr, wir bitten dich, dass dieser Stern leuchtet, wenn sich die Menschen nach einem Streit wieder die Hände zur Versöhnung reichen. Wenn die Helligkeit der Sehnsucht nach Verzeihung die Finsternis der Rache durchdringt und Worte des Neubeginns wieder ein Miteinander zulassen.
Alle: Herr, wir bitten dich, erhöre uns
4. Schüler/in:
Dieser Stern heißt - Verantwortung.
Unsere Umwelt ist verschmutzt und unsere Luft verpestet! Auf den Straßen der Großstädte leben Obdachlose, für die niemand verantwortlich ist! Viele Menschen spielen ihre Macht aus und vergessen, dass sie durch ihr Handeln andere unter Druck setzen! Kinder und Jugendliche werden alleingelassen!
Herr, wir bitten dich, dieser Stern soll überall dort leuchten, wo Menschen sich verantwortlich fühlen für die Schöpfung, wo sich Menschen einsetzen für Alte, Kranke und Notleidende. Dieser Stern leuchtet auf, wenn Erwachsene sich für Kinder und Jugendliche einsetzen, damit diese wachsen können und den Sinn des Lebens erahnen.
Alle: Herr, wir bitten dich, erhöre uns

15. Vater unser gesungen

16. Text: Weihnachten ist gefährlich

Weihnachten ist gefährlich? Gefährlich für wen oder was?
Weihnachten, das Fest der Liebe, das Fest der Familie, das Fest von Christi Geburt - gefährlich?
Der Baum könnte Feuer fangen - na ja, wird gelöscht.
Geschenke könnten falsch ausgewählt sein - na ja, das lässt sich wohl reparieren, das ist nicht gefährlich.
Das Alleinsein könnte unausweichlich unübersehbar werden - vielleicht hilft ja das Fernsehen oder Musik oder Gottesdienst. Das kann schon gefährlich sein.
Aber wenn wirklich Weihnachten wird (nicht nur Geschäfte-, Geschenke- und Stimmungsweihnachten), wenn Gott zur Welt kommt, dann
wehe denen, die
sich nicht ändern wollen
alles in Ordnung finden
Gott einen lieben Mann sein lassen
den Fortschritt anbeten
Menschen und Natur ausbeuten dann muss ich mich ändern, muss aufhören, mich selbst gerecht zu sprechen,
muss aufhören, mich wichtiger zu nehmen als irgendeinen anderen Menschen,
muss aufhören, mich damit abzufinden, dass es nun einmal reiche Länder gibt
und arme, in denen es schon Glück bedeutet, nicht zu verhungern, nicht gefoltert zu werden oder ermordet oder erpresst zu Handlungen die du nicht willst.
Wenn Gott zur Welt kommt, bei uns, dann wird Weihnachten. Sonst nicht.
Wollen wir wirklich, dass Weihnachten wird? Weihnachten ist gefährlich!
Machen wir es wie Gott, werden wir Mensch!

17. Segen

18. Überleitung

Danke! Weihnachtswünsche und Neujahr!

19. Schlusslied: Kum bay yah 1. - 4. Strophe


 

Vorösterlicher-Wortgottesdienst

1. Klangimpuls: Glocke

Glockenklang = ladet ein, ...

2. Begrüßung

3. Hinführung zum Thema: "Was sucht ihr Jesus bei den Toten -er lebt!"

Zeit zum Leben. Ist Ostern überflüssig geworden?
Im Werbeblock, da kommt der Tod nicht vor. Wir sehen Menschen, die jung sind oder zumindest junggeblieben sind.
In der Zeit im Bild, die an den Werbeblock anschließt, ist der Tod aber allgegenwärtig: Krieg live - Gefangene, Tote - Soldaten und Zivilisten. Da wird gelitten und gestorben, geblutet und geschrieen, laut und vernehmbar.
Doch gleich geht die Werbung weiter. Du erfährst, dass du nicht vom Brot allein lebst, sondern auch von Ferrero-Schokokugeln. Und Coca-Cola vermittelt dir ein besonderes Lebensgefühl.  Was willst du noch mehr?
Da hinein von Gott zu reden wirkt fast lächerlich. Es scheint überflüssig, sinnlos und naiv. Wir haben alles, was wir brauchen. Uns was wir nicht haben, das kaufen wir. Und wo das Geld nicht reicht, da gibt's ja den Kredit. Wenn es  bloß die Zeit im Bild nicht gäbe. So leben wir von einem Werbeblock zum nächsten. Wir haben das ganze Leben. Haben wir es wirklich?
Wir feiern in einer Woche Ostern. Wir hören von dem, der aus dem Tod ins Leben zurückgekommen ist. Doch was soll das bloß, wenn es für uns den Tod anscheinend nicht mehr gibt, wenn wir das ganze Leben schon haben? Ostern scheint überflüssig zu sein, weil wir den Tod nicht mehr wahrnehmen wollen und daher auch über Auferstehung nicht nachzudenken brauchen.  Wir schaffen das Leben schon. Und was uns stört, schaffen wir bequem zur Seite: die Kranken, die Fixer, die Obdachlosen, die Unangepassten, die Behinderten. Im Werbeblock kommen sie ja schließlich auch nicht vor....
Ostern ist aber die Anerkennung dieser Kreuze, die Bestätigung dafür, dass das Leben begrenzt ist. Ostern ist aber auch die Zusage, dass das Kreuz nicht das letzte Wort über das Leben ist. Denen, die ihr Kreuz tragen, wird neues Leben geschenkt werden.
Und in diesem Ja steckt die Hoffnung für jeden, nicht nur für den Erfolgreichen, den ewig Jungen und die strahlend Schöne. Auch der gilt etwas an Ostern, der nichts zustande bringt, das dicke Mädchen mit den Pickeln im Gesicht, der Alte auf der Bank mit der Flasche in der Hand und der psychisch Angeschlagene, der von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz geschoben wird.
Ostern richtet den Blick darauf, dass nicht nur Jesus auferstanden ist, sondern dass Gott auch uns zum Leben erweckt, in unseren Grenzen, mit unseren Beschränkungen. Da liegt das ganze Leben. Das Leben kann ich nicht kaufen, auch nicht auf Kredit. Das Leben ist uns geschenkt.
Und in diesem Ja zum Leben steckt die Hoffnung von Ostern. Es ist eine Hoffnung, die auch dann noch besteht, wenn der Fernseher ausgeschaltet ist  und die Werbeblocks verflimmert sind.

4. Überleitung

Hier braucht es Versöhnung - Versöhnung mit uns selbst!

5. Besinnung

(Es wird jeweils nach jedem Text eine Egofigur auf die Tagebuchseite geklebt)
Klangimpuls: Trommel 
Trommel = ermahnt, vertieft, ...
Schüler/in 1:
Versöhnung mit uns selbst wünsche ich uns - jene tiefe Selbstannahme, die sich ereignet in der Bejahung unserer Gaben und Begrenzungen.
Klangimpuls: Trommel
Schüler/in 2:
Versöhnung mit uns selbst wünsche ich uns - jene tiefe Einsicht, wenn wir unserem Verhalten auf den Grund gehen, damit wir uns besser verstehen  können.
Klangimpulse: Trommel
Schüler/in 3:
Versöhnung mit uns selbst wünsche ich uns - jenes Wohlwollen, uns Fehler und Scheitern einzugestehen, weil wir auch daran wachsen und reifen können.
Klangimpulse: Trommel
Schüler/in 1:
Versöhnung mit uns selbst wünsche ich uns - im Integrieren unserer Behinderungen und Grenzen, damit unsere Verletzungen aus der Tiefe heilen können.
Klangimpulse: Trommel
Schüler/in 2:
Versöhnung mit uns selbst wünsche ich uns - jene Momente des Glücks, wo wir die Spur Gottes in unserem Leben entdecken und feiern.
Klangimpulse: Trommel

6. Überleitung:

Zeit zum Leben - Zeitgutscheine - dies erzählt uns die folgende Geschichte.

7. Geschichte: Das Märchen von den Zeitgutscheinen

Es war einmal ein Mann, der sich durch nichts von seinen Mitmenschen unterschied.  Wie die meisten lebte er mehr oder weniger gedankenlos vor sich hin. Eines Tages aber sprach ihn ein Unbekannter an und fragte, ob er "Zeitgutscheine" wolle. Weil der Mann gerade nichts zu tun hatte und ohnehin eine gewisse Langeweile spürte, ließ er sich auf ein Gespräch ein und wollte wissen, was denn diese Zeitgutscheine seien. Statt einer Antwort zog der Unbekannte ein Bündel verschieden großer Scheine hervor, die wie Banknoten und doch ganz anders aussahen: "Deine Lebenszeit", erklärte der geheimnisvolle Fremde kurz, "wenn du alle Gutscheine investiert hast, ist es Zeit zu sterben."
Bevor der überraschte Mann eine Frage stellen konnte, war der andere verschwunden. Neugierig und erstaunt blätterte der Alleingelassene in dem Bündel. Zuerst kam ihm der Gedanke, die genaue Dauer seines Lebens zu errechnen, und ihn schauderte, als er die Zahl der Jahre und Tage vor sich hatte. Dann begann er eine Einteilung zu überlegen, und machte kleine Stöße von Scheinen entsprechend seinen Absichten. Zwar wollte er für Kegelabende und Fernsehen eine große Zahl von Stunden-Scheinen bereitlegen, musste aber zu seinem Bedauern bald feststellen, dass allein durch Essen und Schlafen eine unglaubliche Menge von vornherein gebunden war.
Tagelang war er damit beschäftigt, seine Zuwendungen an Lebenszeit immer neu zusammenzustellen, um sie bestmöglich zu nützen. Jedes Mal, wenn jemand ihn dabei störte oder gar etwas von ihm wollte, sah er im Geiste einen seiner kostbaren Scheine verloren gehen und sagte nein; seine Zeit hatte er nicht zu verschenken!
So wachte er eifersüchtig und geizig über die Gutscheine. Als ihm endlich eine perfekte Widmung der Stunden, Tage und Jahre gelungen zu sein schien, war plötzlich der Unbekannte wieder da: Ob er denn von Sinnen sei, fragte er, nahm einen der Scheine, drehte ihn um und hielt ihn dem erstaunten Mann vor Augen. Zum ersten Mal entdeckte dieser einen Hinweis auf der Rückseite, dass die Zeitgutscheine in Ewigkeit umgewandelt werden können. Wer sie jedoch nicht in diesem Sinne umsetze, verspiele sein Leben.
Aber da war der Fremde auch schon wieder verschwunden und der Mann neuerlich allein mit einem erregenden Geheimnis - auf welche Weise war der begrenzte Schatz an Zeit in grenzenlose Ewigkeit zu verwandeln?

8. Klangimpulse: Geige

Geige = meditieren, nach Innen gehen, ...
nachdenken, was ist unsere Antwort auf die Frage in der Geschichte

9. Evangelium: Lk24,1-6

Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht. Während sie ratlos dastanden, traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden.

10. kurze Ansprache

Ostergeheimnis als Antwort auf die Frage in der Geschichte?

11. Klangimpuls: Gitarre

Gitarre = begleiten, Melodie, Träume, Lebenswünsche, ...

12. Fürbitten

(Nach jeder Fürbitte wird eine "Sonnenblume" auf die Tagebuchseite geklebt)
Schüler/in 1:
Um Lebenskraft möchte ich beten für alle, die niedergedrückt sind, die sich alt fühlen, schwach oder verbraucht; um Mut möchte ich bitten für Menschen, die ohne Hoffnung sind. Für sie und für uns alle bitte ich.
Klangimpulse: Gitarre
Schüler/in 2:
Um ein Lebensziel möchte ich beten für alle, die den Sinn und das Ziel ihres Lebens nicht erkennen können; um einen Freund für sie oder wenigstens um ein Licht möchte ich bitten für sie und für uns alle.
Klangimpulse: Gitarre
Schüler/in 3:
Um Lebensfreude möchte ich beten für alle, die traurig und verzweifelt sind; um ein Lachen für sie möchte ich bitten und um die Frohe Botschaft für sie und für uns alle.
Klangimpulse: Gitarre
Schüler/in 1:
Um die Leichtherzigkeit möchte ich beten für alle, die das Leben zu ernst und damit zu wichtig und zu schwer nehmen; um die Lust möchte ich für sie bitten, sorglos sein zu können wie die Schmetterlinge in der Luft und wie die Blumen auf der Wiese; für sie und für uns alle möchte ich bitten.
Klangimpulse: Gitarre
Schüler/in 2:
Um den Glauben möchte ich beten für alle, die ihr Leben nur auf das Wissen bauen und damit allein auf ihren Verstand; um das gute Gefühl der Geborgenheit in Gottes Hand möchte ich für sie bitten und um die Vorfreude auf ewiges Leben für sie und für uns alle.
Klangimpulse: Gitarre

13. Vater unser gesungen

14. Text

Stell dir vor: Gewalt wird durchbrochen, Verhärtungen und Mauern werden aufgebrochen, solidarische Gesten sind da.
Stell dir vor: Versöhnung mit sich selbst gelingt, erlösende Momente der Befreiung aus eigener Schuld, neues Aufeinanderzugehen wird möglich, tröstende Worte sind da.
Stell dir vor: Menschen werden nicht mehr für immer abgeschrieben, Verwandlung wird möglich, Ausgegrenzte finden Aufnahme in unseren Kreis, lebensfördernde Zeichen sind da.
Stell dir vor: Jesus ist mitten unter uns -  im verzeihenden Miteinander, in der zärtlichen Umarmung, im unbequemen Einsatz für Menschenrechte und Frieden, im solidarischen Aufbruch, im Feiern unseres Lebens.
Auferstehung hier und jetzt!

15. Klangimpulse: Flöte

Flöte = ausklingen, lebendig sein, fröhlich, ...
Dank an ...

16. Segen


Schulschluss-Wortgottesdienst

1. Klangimpulse: Glocke

2. Begrüßung

3. Hinführung zum Thema: "Ferienzeit - Zeit zum Träumen"

Glück - Freiheit - Friede
Wer kann es sich heute noch leisten, so richtig schön zu träumen? Wenn man in die Zeitung schaut und die harte Wirklichkeit sieht, dann vergeht einem das Träumen - Krieg, Terroranschläge, Hunger in der Dritten Welt, Ausländerfeindlichkeit, Umweltzerstörung.
Aber es gibt viele große Menschen in der Vergangenheit, die von einer besseren Welt geträumt haben. Ich denke zum Beispiel an Martin Luther King, der davon träumte, dass es eines Tages keinen Rassismus mehr gibt. Und ich denke an Menschen in der Bibel, zum Beispiel an die Propheten, die große Träume vom Frieden, von Gerechtigkeit und Liebe hatten.
Auch ich möchte träumen von einer Welt, in der man miteinander redet und sich versteht; ich möchte träumen von einer Welt, die nicht auf Vernichtung aus ist, die die Trennmauern zwischen den Menschen abbaut. Ja, wie gern träume auch ich von einer Welt, in der jeder sein darf, wie er ist, in der jeder kapiert, dass Egoismus und das Streben nach Reichtum und Macht nicht glücklich machen.
Ist nur die Ferienzeit eine Zeit zum Träumen! Dürfen wir sonst nicht mehr träumen? Vielleicht träumen wir sogar noch viel zu wenig von einer Welt, in der es schöner werden kann. Vielleicht träumen wir zu wenig von dieser Welt Jesu, so wie er sie sich vorgestellt hat: von einer Welt in Liebe, wo alle Menschen geachtet werden - auch die Armen und die Außenseiter.
Dass Träumen auch in der Schule einen Platz haben soll, das will dieser Gottesdienst zeigen. Denn in der Schule lernt man auch für das Leben - und dazu ist Träumen wichtig. Von Träumen wird auch immer wieder in der Bibel berichtet. Auch Jesus versuchte, seine Träume von Menschlichkeit und Glück zu verwirklichen - für uns.
Träume fühlen sich leicht an, so wie Luftballone und wenn man sie zu fest angreift platzen sie. Doch, es wäre wichtig, einige Träume fest zu halten und  im Leben umzusetzen.

4. Überleitung

Viele Menschen träumen von Freiheit. Ferien und Freiheit sind eng miteinander verbunden. Ist das Freiheit: einfach alles loslassen und vergessen, was in diesem Schuljahr alles gelaufen ist oder braucht Freiheit mehr?

5. Besinnung

Klangimpulse: Trommeln
Schüler/in 1:
Gott sei Dank, endlich frei - das Schuljahr ist vorbei. Zu Ende ist nun die täglich Paukerei.
In der Früh aufsteh'n - die Hetze dann zum Bus,damit ist nun für neun Wochen Schluss.
Vokabeln zu erlernen - Grammatik obendrein, das lassen wir jetzt fröhlich für einige Zeit sein.
Aufsatz und Diktate - entbehren wir so gern,und chemische Formeln, die sind uns jetzt so fern.
Das Rechnen mit den Brüchen - das fällt uns sonst so schwer, und binomische Formeln, die stören uns nicht mehr.
Auch Lehrer freuen sich - sie müssen sich nicht plagen mit korrigier'n und prüfen, und Noten eintragen.
All das lassen wir jetzt nicht mehr an uns ran.Gott sei Dank: endlich frei, die Ferien fangen an!
Frei sein - das mag jeder - klar!
Frei sein - das ist wunderbar!
Frei sein - das ist wirklich high!
Aber wann, Mensch, bist du wirklich frei?
Klangimpulse: Trommeln
Schüler/in 2:
Ist das schon die Freiheit - wenn es Ferien gibt? Man so lang, wie man will, morgens im Bett liegt?
Aufsteht erst um zwölf - das Frühstück fällt halt aus, dafür kommt man nachts erst nach Mitternacht nach Haus?
Keine Arbeit und kein Stress - keine Plackerei, tun wozu man Lust hat,ist man dann schon frei?
Computer spielen - noch 'nen Level weiter, Stück für Stück hinauf die High-Score-Leiter, vorm Fernseher sitzen - schaun so viel man will, bringt's das auf die Dauer, ist das ein Hochgefühl?
Partys ohne Ende - sich voll zudröhnen, daran kann man sich sehr schnell gewöhnen, Bierchen für Bierchen - fit for fun, fängt so, liebe Leute, die Freiheit wirklich an?
Frei sein - das mag jeder - klar!
Frei sein - das ist wunderbar!
Frei sein - das ist wirklich high!
Aber wann, Mensch, bist du wirklich frei?
Klangimpulse: Trommeln
Schüler/in 3:
Cool sein, sagen manche - das bringt es allein,und nur cool könne man freiwirklich sein.
Lässig eine Kippe zwischen den Lippen, wie der Marlborough-Man eine Bier-Dose kippen.
Dazu eine Brille - sie verhüllt dein Gesicht, hinter Spiegelgläsern sieht man dich nicht.
Du siehst obercool aus - wie ein Fernseh-Star. Doch bist du wirklich frei? Sag: ist das wahr?
Du hast das neuste Handy - mit geilem Klingelton, und auch den besten Game-Boy, den hast du schon.
Dazu noch die Klamotten - die Marken ganz im Trend, auf keinen Fall hast du den Zeitgeist verpennt.
Doch immer in sein - ist das Freiheitsdrang? oder ist das vielmehr ein riesengroßer Zwang?
Frei sein - das mag jeder - klar! Frei sein - das ist wunderbar!
Frei sein - das ist wirklich high!
Aber wann, Mensch, bist du wirklich frei?
Klangimpulse: Trommeln
Schüler/in 4:
Wirklich frei sein - so seh' ich das Leut', heißt: protestieren können, wenn alles schweigt, wenn starke Typen - einen Schwachen aufmischen, nicht wegzuschau'n, sondern sich einzumischen,trotz aller Angst, trotz zitternder Beine, das ist Freiheit, wie ich sie meine.
Wirklich frei sein - heißt auch nein sagen können, stehen bleiben, wenn alle andern rennen.
Denn nur der ist frei - der auch den andern sieht, der aufmerksam spürt, was in der Welt geschieht,sich nicht nur um sich selber dreht - und um den neusten Trend, sondern sich Gedanken macht, und nicht mit der Masse rennt, der seine Angst spürt und ihr trotzdem widersteht, weil er weiß, da ist einer, der zu uns steht, den nichts mehr umhaut - weil er sich drauf verlässt, da ist jemand, der uns nicht fallen lässt.
Das ist Freiheit: - nicht von Angst getrieben sein. Und du kannst das auch, denn auch du bist nicht allein.
Ich wünsche mir - nicht nur Schule wär' vorbei, sondern du und ich, wir wären wirklich frei.
Frei sein - das mag jeder - klar!
Frei sein - das ist wunderbar!
Frei sein - das ist wirklich high!
Darum, Mensch, geliebt sein, das macht frei!
Klangimpulse:  Trommeln
Priester:
Herr Jesus Christus, du siehst unsere Träume von Freiheit; Frieden, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Liebe. Du willst uns helfen, diese Träume ernst zu nehmen und sie Wirklichkeit werden zu lassen. Du hast uns durch dein Leben gezeigt, wie das geht - auch wenn du oft damit Anstoß erregt hast. Gib uns die Kraft, trotz allem, was dagegen spricht, unseren Träumen Leben zu geben und so ein Stück Himmel auf die Erde zu bringen. Amen.

6. Überleitung

Ferienzeit - Zeit zum Träumen. Viele Menschen träumen vom Glück und meinen oft nur Oberflächlichkeiten und das große Geld. In der folgenden Geschichte geht es um Glücksmomente im Leben. Gab es diese Glücksmomente - so etwas, wie den inneren Frieden - auch während des vergangenen Schuljahres?

7. Geschichte: Der Traum von der Glaskugel

Ein Kind war im Traum unterwegs. Seltsame Landschaften glitten vorüber. Manchmal schien die Gegend vertrauter, dann wieder völlig fremd, so dass das Kind bald mehr und mehr von dem Gedanken geängstigt wurde, es könnte sich verirrt haben. Als es schließlich verwirrt und verzweifelt stehen blieb, weil es nicht mehr wusste, welche Richtung es einschlagen sollte, begegnete ihm plötzlich ein uralter Mann mit schneeweißem Haar. Aus seinem jugendlichen Gesicht, das in merkwürdigem Gegensatz zu seinem Alter stand, blickten zwei kluge und gütige Augen. Er fragte: "Warum hast du solche Angst? Was bedrückt dich?" Da erzählte ihm das Kind von seiner Not und fragte ihn, ob er ihm helfen könne, den rechten Weg zu finden. "Um dir den rechten Weg zeigen zu können", sagte er, "musst du mir etwas mehr von dir erzählen; dazu muss ich dich besser kennen lernen. Sage mir also, was du bisher schon getan hast." Und merkwürdig, wie von selbst ergab es sich, dass es anfing, aus seinem Leben zu erzählen: von seinem Bemühen, alles richtig zu machen; von seinem großen Eifer bei der Arbeit und von seiner großen Verzweiflung darüber, dass trotz alledem die Fehlschläge und Enttäuschungen immer zahlreicher würden. "Ich habe keine Zeit mit unnützem Spielen verloren", sagte das Kind, "und ich habe so manchen Nachmittag einsam über meinen Hausaufgaben gesessen, während sich die Kameraden beim Baden oder Ballspielen vergnügten." "Schön", antwortete der Alte, "schön, und sonst? Hast du sonst nichts getan?" Das Kind zögerte, denn es fiel ihm nicht leicht, davon zu erzählen, dass es hin und wieder der Versuchung erlegen war, mit einer wunderschönen Glaskugel zu spielen, die das Licht einfing und - in tausend und abertausend bunte Strahlen gebrochen - wieder zurückwarf. Endlich begann es, stockend davon zu reden, und sagte schließlich: "Immer, wenn ich diese Kugel in der Hand hielt und beim Spiel in das funkelnde Licht blickte, dann vergaß ich mich selbst, dann fühlte ich mich endlich leicht." "Nun sage mir", bekam es zur Antwort, "von allen Dingen, die du bisher getan hast, wobei empfandest du am meisten Freude?" Beim Spielen mit der Glaskugel, schoss es ihm durch den Kopf. Ganz beschämt berichtete es darüber dem Alten und hielt dabei die Augen gesenkt, denn es wagte nicht, aus Angst vor seinem Urteil, ihn anzublicken. Der aber sagte: "Das waren deine besten Augenblicke. Was es auch sein mag, ob es die Wolken am Himmel sind oder die Wellen im See, die bunten Steine am Fluss oder der Schmetterling, der über die Blumenwiese gaukelt, immer, wenn du dich ihnen so zuwendest wie deiner Glaskugel und dich selbst darüber ganz vergisst, wirst du völlig eins mit dir. Dann bist du auf dem rechten Weg."

8. Klangimpulse: Gitarre

9. Evangelium Von der falschen und der rechten Sorge:Mt6,25-34

Ich sage euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung? Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern? Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage.

10. kurze Ansprache

11. Klangimpulse: Trommeln

12. Fürbitten

Priester:
Guter Gott, unsere Zeit steht in deinen Händen und unser Leben in deiner Sorge. Du liebst uns Menschen und willst, dass wir das Leben genießen können. Höre und erhöre unsere Bitten:
Schüler/in 1:
Luftballon am Tagebuch/Kreuz festmachen
Guter Gott, vor uns liegen jetzt die Ferien. Hilf uns, dass wir diese geschenkte Zeit bewusst nützen und sie nicht vertrödeln. Wir bitten auch darum, dass im Urlaub niemand durch uns zu Schaden kommt; dass wir gesund zurückkommen und anderen von dem schenken können, was wir erlebt und erfahren haben.
Alle: Wir bitten dich, erhöre uns
Schüler/in 2:
Luftballon am Tagebuch/Kreuz festmachen
Guter Gott, viele sitzen in ihrer Freizeit nur gelangweilt vor dem Fernseher, lassen sich berieseln und schlagen dabei die Zeit tot. Gib allen die Energie, dass sie ihre eigenen Ideen zu verwirklichen versuchen und die Gemeinschaft in der Familie, mit Freunden und Nachbarn besser pflegen.  Wir bitten auch darum, dass die Erfahrungen der Ferien weit in unseren Alltag hineinwirken und wir die Ansprüche und Forderungen gelassener annehmen können.
Alle: Wir bitten dich, erhöre uns
Schüler/in 3:
Luftballon am Tagebuch/Kreuz festmachen
Guter Gott, sei all denen nahe, die unter die Räder der Uhren gekommen sind und nur noch gehetzt und gejagt von einem Termin zum anderen unterwegs sind. Gib ihnen den Mut, Termine abzusagen und zu streichen, damit sie auch Zeit finden, das Leben nach ihren Interessen zu gestalten und zu genießen. Wir bitten auch darum, dass es vielen von uns gelingt, unbeschwerten Urlaub zu machen, um aufzutanken und Kraft zu schöpfen.
Alle: Wir bitten dich, erhöre uns
Schüler/in 4:
Luftballon am Tagebuch/Kreuz festmachen
Guter Gott, manchmal träumen wir von einem leichteren und besseren Leben. Gib uns Mut, dass wir unsere Träume von einem besseren Leben nicht begraben, wenn sie nicht in Erfüllung gehen, sondern unseren Teil dazu beitragen, dass eine bessere Welt entstehen kann. Guter Gott, wir bitten dich auch darum, dass du uns auch dann noch trägst und erträgst, wenn uns das Leben unerträglich und sinnlos vorkommt; selbst dann noch, wenn wir von dir nichts wissen wollen.
Alle: Wir bitten dich, erhöre uns
Priester:
Guter Gott, wir wollen unsere geschenkte Zeit nützen und sie sinnvoll füllen nach dem Vorbild deines Sohnes Jesus Christus, damit wir mit vielen am Leben Freude haben und es genießen können, jetzt in dieser Zeit und für alle Zukunft. Amen.

13. Vater unser gesungen/Hand geben

14. Segensworte

Gott, wir bitten, segne uns,damit wir anfangen, losgehen, aufbrechen.
Gott, wir bitten, segne uns, dass wir nicht umkommen oder untergehen.
Lass uns anfangen, ein neues Leben zu führen, ein neues Ziel zu sichern, uns zu erfahren, so wie wir sind.
Gott, segne uns, damit wir dich finden hinter allen Zweifeln und Ängsten, außerhalb der Stimmen und der öffentlichen Meinung, jenseits der Strömungen und der Trends.
Gott, wir bitten, segne uns, damit wir bei uns selber und schließlich bei dir ankommen. Amen.

15. Segen

16. Überleitung

Danke an alle für das Mittun und Mitfeiern - Ferienwünsche!

17. Text/Klangimpuls: CD/Friedensflöte

Text als SMS auf Overhead mit Musik
Manchmal möchte ich auf einer fernen Insel aufwachen, nur mich spüren, allein sein, mein Leben nach meinen Wünschen und Träumen gestalten.
Manchmal möchte ich jemanden haben, der mich versteht, dem ich alle Gedanken und Gefühle anvertrauen kann.
Manchmal möchte ich Zeit haben, nur Zeit haben, mich hinliegen, Musik hören, tun, was mir Spaß macht.
Manchmal möchte ich beachtet werden, groß herauskommen bei einem Sportanlass, einen Schönheitswettbewerb gewinnen oder wie ein Star im Rampenlicht stehen.
Manchmal möchte ich die Welt auf den Kopf stellen, etwas Unmögliches tun, alle Grenzen überschreiten.
Manchmal möchte ich glücklich sein, tief innen in meinem Herzen, aus mir herausstrahlen können und leben - nur leben.

Schöne Ferien!

 

Dr. Joe Höllhuber
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